Besonders reizvoll ist für mich die Arbeit mit Pferd-Reiter-Paaren, die Schwierigkeiten miteinander haben, sei es auf körperlicher oder verhaltensbedingter Ebene.
Pferde, die unter dem Reiter starke Verspannungen, Taktunreinheiten oder unspezifische Lahmheiten zeigen, haben oft schon beim Anreiten ungünstige Bewegungsmuster erlernt, die sich nach und nach verstärken und nicht selten dazu führen, dass ihre Reiter sich trotz verschiedenartigster Behandlungen nicht mehr in den Sattel wagen, um ihrem Pferd nicht zu schaden.
Angst und Unwissenheit sind die häufigsten Ursachen von Problemen, eine Korrektur ist also jederzeit möglich. Gerade bei Vollblütern und besonders bei Arabern / iberischen Pferden entstehen gravierende Schwierigkeiten oft dadurch, dass sie in eine Haltung gezwungen werden, die ihren natürlichen Bewegungsmustern schadet. Dazu kommt häufig eine hohe Sensibilität, die weniger Fehler verzeiht und die betroffenen Pferde entweder resignieren lässt oder sie scheinbar "bösartig" und unkontrollierbar macht.
Diese Pferde müssen zunächst in einem angstfreien Kontext wieder lernen, ihre Bewegungen auch unter dem Reiter frei herauszulassen. In dieser Phase sind auch unerwünschte Bewegungen unbedingt erwünscht! Das kleinste Entgegenkommen des Pferdes wird sofort belohnt. Nach und nach werden Verspannungen gelöst und falsche Bewegungsmuster "überschrieben". In jede Phase wird die Besitzerin/der Besitzer selbstverständlich mit einbezogen. Ziel soll sein, dass Mensch und Pferd auch beim Reiten wieder Freude miteinander haben!